Das Kloster des Apostels Barnabas nimmt einen Ehrenplatz unter den bedeutendsten Heiligtümern Zyperns ein. Dieser Komplex ist ein wichtiges Pilgerzentrum sowie ein herausragendes historisches und architektonisches Denkmal. Es liegt in einer malerischen und abgeschiedenen Gegend in der Nähe der Stadt Famagusta und vereint auf harmonische Weise ein bescheidenes Erscheinungsbild und eine tiefe spirituelle Bedeutung. Heute ist in seinen Mauern ein archäologisches Museum eröffnet, das sowohl Geschichtsinteressierte als auch Touristen anzieht, die das kulturelle Erbe der Insel entdecken möchten.
Die Entstehungsgeschichte des Klosters des Apostels Barnabas
Die Geschichte des Klosters des Apostels Barnabas ist eng mit der Persönlichkeit des Apostels Barnabas selbst verbunden, nach dem es benannt ist. Barnabas, geboren in einer frommen Priesterfamilie in der antiken Stadt Salamis, widmete sein Leben der Verkündigung des Christentums. Nach seinem Studium in Jerusalem kehrte er in seine Heimat zurück, wo er der erste Erzbischof Zyperns wurde. Barnabas widmete sein Leben der Verkündigung des Christentums, wofür er von den Juden gefangen genommen und als Märtyrer hingerichtet wurde. Seine sterblichen Überreste wurden von seinen engsten Anhängern heimlich umgebettet, der genaue Ruheort blieb jedoch lange Zeit unbekannt.
Es vergingen Jahrhunderte, bis einer der Bischöfe einen prophetischen Traum sah, in dem ihm der Ort des Grabes von Barnabas gezeigt wurde. Bei Ausgrabungen wurde ein antikes Grab entdeckt, das als Grundlage für den Bau der Kirche diente. Im Laufe der Zeit wurde die Kirche mehrmals umgebaut und veränderte dabei ihr Aussehen. Das moderne Gebäude, das Touristen begeistert, wurde im 18. Jahrhundert errichtet. In der Nähe befinden sich Klostergebäude, in denen Mönche bis 1976 lebten. Sie sorgten selbstständig für Ordnung, schmückten die Klostermauern mit Fresken, schufen Ikonen und kümmerten sich um die Erhaltung der Heiligtümer. Im Jahr 1991 wurde das Kloster restauriert und in seinen Mauern befand sich ein archäologisches Museum.
Grab des Apostels Barnabas
Ein ebenso wichtiges Objekt der Klosteranlage ist die Grabstätte des Apostels Barnabas, die 150 Meter vom Hauptgebäude entfernt liegt. Hier wurde ein Mausoleum mit Kapelle errichtet, von wo aus eine Treppe zu einer unterirdischen Höhle führt. In der Höhle befindet sich ein alter Sarg, der heute leer ist. Archäologische Funde und Elemente der Innenausstattung bestätigen, dass das Grab in der Römerzeit erbaut wurde. Besonders hervorzuheben sind die Arcosolien – einzigartige, mit Fresken verzierte Bogennischen.
Die im Grab gefundenen Überreste des Apostels Barnabas wurden ursprünglich in einer eigens dafür errichteten Kirche aufbewahrt. Nach einem Erdbeben im 12. Jahrhundert wurde jedoch beschlossen, die Reliquien des Heiligen nach Nikosia zu überführen, wo bereits eine neue Kirche gebaut worden war. Das spätere Schicksal der Reliquien bleibt ein Rätsel, aber die Klöster Kykkos und Macheras auf Zypern behaupten, Teile der Reliquien des Apostels zu besitzen.
Archäologisches Museum
Das Kloster des Apostels Barnabas dient derzeit als archäologisches Museum, das in mehrere thematische Säle unterteilt ist. Jeder von ihnen ist einem bestimmten Zeitraum oder Aspekt des Lebens auf der Insel gewidmet:
- Griechischer Saal : Hier werden Artefakte aus der antiken griechischen Zeit ausgestellt, die einen Einblick in die Kultur und Traditionen dieser Zeit geben.
- Halle der antiken Skulpturen : In dieser Halle können Sie Statuen sehen, deren Alter 2500 Jahre erreicht. Besondere Aufmerksamkeit verdient die weibliche Skulptur, die zu den ältesten Fundstücken des Museums zählt.
- Römischer Glassaal : Eine einzigartige Sammlung römischer Glaswaren beeindruckt durch ihre Eleganz und Handwerkskunst.
Darüber hinaus umfasst das Museum in Zypern gefundene Exponate: Amphoren, Krüge, bemalte Utensilien, Tierfiguren und Schmuck. In einem separaten Gebäude des Klosterkomplexes, in der Kirche, befindet sich ein Ikonenmuseum, in dem wertvolle Beispiele christlicher Kunst gesammelt werden.
Architektonische Besonderheiten
Das Kloster des Apostels Barnabas wurde ursprünglich im byzantinischen Stil erbaut. Das erste Gebäude aus dem 7. Jahrhundert wurde durch arabische Überfälle zerstört. Es wurde im 17. Jahrhundert restauriert und seitdem ist das Erscheinungsbild des Gebäudes nahezu unverändert geblieben. Das moderne Kloster ist eine Basilika mit sich kreuzenden Schiffen und Kuppeln über jedem von ihnen. Schmale Fenster mit Gittern und massive Wände verleihen dem Gebäude ein majestätisches Aussehen, das für die byzantinische Architektur charakteristisch ist.
Wichtige Elemente des Komplexes sind auch die Kapelle über dem Grab des Apostels und die Kirche Mariä Geburt. Die Kirche ist berühmt für ihre Fresken aus dem 12. bis 15. Jahrhundert im französisch-byzantinischen Stil und die prächtige geschnitzte Ikonostase aus dem 18. Jahrhundert, die mit geometrischen und floralen Mustern verziert ist.
Moderne Bedeutung des Klosters
Das Kloster des Apostels Barnabas ist heute nicht nur ein Ort spiritueller Verehrung, sondern auch ein kulturelles Erbe Zyperns. Jedes Jahr kommen Tausende von Touristen hierher, um die antike Geschichte zu berühren, die Schönheit der Architektur zu genießen und einzigartige Exponate des archäologischen Museums zu sehen. Der Besuch des Klosters geht in der Regel mit freiwilligen Spenden einher, wodurch es für jedermann zugänglich ist.
Das Kloster des Apostels Barnabas ist ein Ort, an dem Vergangenheit und Gegenwart miteinander verschmelzen, die erstaunliche Geschichte des Christentums in Zypern erzählt und die Erinnerung an den großen Apostel aufrechterhält.
📍Der Standort des Klosters des Apostels Barnabas ist HIER.